Kauartikel für Welpen

Dürfen Hundewelpen Knochen fressen?

Sofa zerpflückt - Zeit für Kauartikel

Wenn Ihr Welpe beginnt, auf Ihren Schuhen, an Tischbeinen oder Anderem herumzukauen, dann wird es Zeit, sich nach alternativen Knabberein umzusehen.

Kauen macht Welpen und jungen Hunden richtig viel Spaß denn auf diese Art trainieren sie ihre Kau- und Kopfmuskulatur, betreiben Zahnpflege und bauen Stress ab.

Vorteile von Knochen

Warum nicht statt der eigenen Schuhe eine artgerechnete Form der Knabberei finden? Zum Beispiel Tierknochen – schließlich sind sie ja Teil einer artgerechten Ernährung. Oder?

  • Artgerechte Beschäftigung.
  • Knochenknabbern baut Stress ab.
  • Gut für die Zahnpflege.
  • Regt den Speichelfluss an – gut gegen Mundgeruch.
  • Stärkt die Kau- & Kopfmuskulatur.
  • Trainiert das Abwehrsystem im Magen-Darm-Trakt
  • Knochen enthalten wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente.
  • Knochen enthalten Kalzium für den Knochenaufbau.
Labradorwelpe nagt einen Knochen

Welche Knochen dürfen Welpen fressen?

Geeignete Knochen

  • Rohe, kleine Knochen von jungen Schlachttieren
  • Rohe, kleine Kalbsknochen
  • Rohe, kleine Lammknochen
  • Rohe Knochen von jungen Kleintieren.

    z. B. Geflügel oder Kaninchen. Gut eignen sich Hühner- oder Putenhals, -flügel oder -karkasse.

Ungeeignete Knochen

  • Alle erhitzten bzw. gegarten Knochen
  • Rohe & gegarte Markknochen
  • Rohe & gegarte Schweineknochen
  • Rohe & gegarte Knochen von älteren Schlachttieren.
  • Rohe & gegarte Wild-/ Wildschweinknochen
  • Geweihabwürfe

Möchten Sie Ihren Welpen mit Knochen füttern, gelten natürlich dieselben Grundsätze wie für erwachsene Hunde:

Knochen dürfen ausschließlich roh gefüttert werden!

Bereits erhitzte Knochen können splittern und den Welpen verletzen. Das bezieht sich auf alle erhitzten Knochen, also gekochte, gegrillte und anderweitig gegarte.

Im Idealfall haben die gefütterten Knochen Fleischanhaftungen. Fleisch am Knochen regt die Produktion von Magensäure an, die nötig ist, um das Kalk des Knochens zu verdauen.

Staffordshire Terrier Welpe knabbert Toilettenpapier

Knochen – wie häufig pro Woche?

Um den gefürchteten Knochenkot zu vermeiden, sollten Sie Ihrem Welpen Knochen maximal ein- bis zweimal pro Woche geben.

Achten Sie außerdem auf sein Verhalten beim Koten. Nicht jeder Welpe verträgt Knochen gut.

Vorsicht vor Parasiten!

Da Knochen nur roh verzehrt werden sollten, bergen die Knochen von Wildtieren die Gefahr von Krankheiten und Parasiten. Sie sollten dem Hundenachwuchs deshalb nicht verabreicht werden.

Ebensowenig Schaf-/Hammel- und Rinderknochen von älteren Tieren. Da Knochen mit zunehmenden Alter spröde werden, können splittern und das Maul Ihres Welpen verletzen.

Das Gebiss sollte ausgebildet sein

Je jünger das Futtertier ist, desto zarter seine Knochen. Knochen von jungen Schlachttieren wie Kalb oder Lamm sind deshalb für Welpen besonders geeignet.

Trotzdem sollten Sie warten, bis das Welpengebiss soweit ausgebildet ist, dass Knochenverzehr möglich ist. Stimmen Sie sich am besten mit Ihrem Tierarzt ab.

Knabberalternative

Warum Welpen besser keine Knochen fressen sollten

Nachteile von Knochen

  • Mineralstoff-Überversorgung

    Bei Gabe eines Alleinfutters droht eine Überversorgung mit Mineralstoffen.

  • Fehlende Kontrolle

    Die Aufnahme des für den Skelettaufbau wichtigen Kalziums ist unkontrollierbar.

  • Gefahr von Zahnfrakturen

    Das Gebiss eines Junghundes oder Welpen ist noch weich und empfindlich. Die Gefahr von Zahnfrakturen und Verletzungen ist bei jungen Hunden groß.

  • Kalzium-Überversorgung

    Bei Überversorgung mit Kalzium drohen Nierensteine.

  • Knochenkot droht

    Knochen können Verstopfung verursachen. Zudem ist der Magen-Darm-Trakt bei Welpen noch nicht voll ausgebildet – sie sind viel empfindlicher als ausgewachsene Hunde.

  • Gefahr von Übergewicht.

    Auch Knochen haben einen Brennwert. Dieser muss von der Tagesration abgezogen werden, um Überernährung vorzubeugen.

Möhren sind gesunder Knabberspaß

Gibt es für Welpen Alternativen zu Knochen?

Welpen und Hunde im Zahnwechsel sollten idealerweise weiche Kauartikel bekommen. Dann leiden Zähne und Zahnfleisch nicht und die weichen Milchzähnchen können nicht in den Kiefer gedrückt werden.

Alternativen zu Knochen

  • Knackiges Obst und zuckerarmes Gemüse

    z. B. Möhren oder Äpfel

  • Kausnacks

    z. B. Rinderkopfhaut, Büffelhaut, getrocknete Schweineohren, Hasenohren oder Ochsenziemer

  • Pansen

  • Kauknochen aus Naturprodukten

Zoofachhandel und Futterhersteller bieten eine breite Palette an Kauartikeln.

Denken Sie bei Ihrer Futterberechnung daran, dass auch tierische Kauartikel einen Brennwert – sprich Kalorien haben!

Unsere Empfehlung

Junger Labrador nagt einen Kauknochen

Locker beginnen – und üben

Knochen enthalten zwar gute Inhaltstoffe wie Mineralien und Spurenelemente. Diese können aber auch über ein ausgewogenes Welpenfutter zugeführt werden.

Wenn Sie trotzdem Knochen füttern möchten, dann fangen Sie bitte langsam an. Hunde müssen das Kochenfressen erst einmal lernen. Geben Sie ihm zu Beginn möglichst weiche Knochen wie Hühnerflügel, Hähnchen- oder Putenhälse.

Und beobachten Sie Ihren Welpen beim Fressen, damit Sie im Notfall eingreifen können.

Keine Chemie

Bei den Alternativen empfehlen wir naturbelassene Materialen und Produkte.

Unserer Meinung nach haben Zusatzsstoffe wie Weichmacher, künstliche Farbstoffe oder Lockstoffe in Hundefutter nichts zu suchen. Aber Kausnacks mit Fell sollten erst im Erwachsenenalter gefüttert werden.

Schauen Sie in Heimtiermärkten oder bei Ihrem Futtermittelhersteller – dort werden vielfältige Produkte angeboten.